Bist du introvertiert oder extrovertiert? Das klingt nach einer ziemlich simplen Frage, und danach, dass es eine eindeutige Antwort darauf geben sollte. Aber ist das wirklich so einfach?

Ich bin durch meine Coachingausbildung kürzlich wieder darauf gestoßen, welche Entwicklungsstufen meiner Persönlichkeit ich von der Kindheit über meine Pubertät bis heute durchgemacht habe.

Im heutigen Podcast erzähle ich euch, wie ich als Kind und Teenie so drauf war, wie ich mich gefühlt habe und wahrgenommen wurde. Vielleicht werdet ihr auch überrascht sein, eine ganz andere Seite von mir kennenzulernen!

Und natürlich wird auch die Frage beantwortet: Intro- oder Extrovertiert?

Außerdem möchte ich heute eine App-Empfehlung mit euch teilen, die vielleicht für die Kopfschmerz-geplagten unter euch sehr interessant sein könnte! Mehr dazu im Podcast!

Hier schon einmal der Link zur App:

M-Sense*

(*dieser Podcast enthält Werbung von M-Sense)

Jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen und Hören!

Introvertiert vs. Extrovertiert

Heute geht es um ein für mich sehr spannendes Thema und zwar um Introvertiert- bzw. Extrovertiertsein und meinen Weg auf meiner Persönlichkeitsentwicklungsreise. Es geht darum, was das mit meiner Gesundheit zu tun hat und welche Ängste dahinter stecken.

Bevor wir in das Thema einsteigen, möchte ich noch eine kleine Werbung platzieren, weil sie so gut zu meinem Kanal passt. Und zwar gibt es jetzt eine (und zwar die erste zertifizierte) Migräne-App. Sie heißt M-Sense. Sie kann dabei helfen, zukünftig Migräne und Kopfschmerzattacken zu vermeiden. So etwas hätte ich mir persönlich immer gewünscht, denn diese Kopfschmerz-Kalender oder Tagebücher, die man schriftlich ausfüllen muss, waren für mich immer unheimlich anstrengend und ich habe das oft nicht so durchgezogen, wie ich es sollte. In dieser App hat man eine noch viel umfangreichere Tagebuchfunktion: man kann dort ganz viele verschiedene Einflußfaktoren eingeben wie Schlaf, Koffein, Alkohol, Stress, Medikamente etc.. Sogar ein Wetter-Tracker ist integriert.

Aus den ganzen Daten wird dann nach einer Weile eine statistische Auswertung erstellt und verschiedene Therapiemethoden wie zum Beispiel Entspannungs- und Achtsamkeitsmethoden werden empfohlen.

Da ich davon überzeugt bin, dass es wichtig ist, sich selbst der größte Experte seiner Krankheit zu werden und die Heilung selbst in die Hand zu nehmen (also raus aus der Opferrolle zu kommen), finde ich, dass diese App eine ganz tolle Unterstützung sein kann, Migräne und Kopfschmerzen zu vermindern, Triggerpunkte zu finden und deshalb stelle ich sie euch hiermit hier vor.

Ihr findet sie im App Store und Google Play Store und unten noch einmal in der Infobox verlinkt.

Falls ihr Freunde oder Familie hat, die an Migräne oder Kopfschmerzen leiden, dann gebt das auch gerne an sie weiter. Ich hätte mir so etwas früher gewünscht, denn ich glaube, damit könnt ihr viele Menschen einen guten Tipp geben.

–  Werbung Ende  – 

 

Steigen wir also direkt ins Thema ein!

Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das jetzt für euch auch relevant ist, oder ob das Thema mehr oder weniger nur mich betrifft. Aber meistens ist die Erfahrung, dass wenn man denkt, man sei allein mit irgendeinem verrückten Thema, dass man es tatsächlich eigentlich nie ist.

Weil mir dieses Thema bzw. die Veränderung eben auch geholfen hat, endlich mehr in Balance im Alltag zu sein, möchte ich sie auf jeden Fall mit euch teilen.

Es geht also um das Thema Introvertiert- oder Extrovertiertsein.

Wie immer wird es ein persönlicher Erfahrungsbericht und das was ich daraus gelernt habe.

Als Kind war ich immer sehr schüchtern und oft geprägt von Ängsten und Zweifeln.

 

Das heißt, dass ich zum Beispiel nicht jedem gleich vertraut habe. Ich mochte zum Beispiel laute Menschen, raue Stimmen, Rauchen etc. damals schon überhaupt nicht. Trotzdem habe ich aber auch nicht immer nur allein oder mit einzelnen Personen gespielt, sondern sehr gern auch in kleinen Gruppen von 3-6 Kindern. Dabei war ich auch sehr oft der Führer, d.h. die, die den Ton angegeben hat. Ich war also schon introvertiert aber auch nicht super-introvertiert. Im Nachhinein könnte ich das jetzt nicht zu 100 % sagen, sondern ich würde sagen dass es situationsabhängig war.

In der Pubertät dann, in der ja wirklich niemand ganz bei Sinnen ist, war ich dann schlagartig sehr extrovertiert.

 

Da sind unsere Gehirnzellen ja auf einer Frequenz unterwegs, die uns besonders empfänglich macht für äußere Einflüsse, Manipulationen etc. (wen wunderts? mich auf jeden Fall nicht 😉 ) Bei mir beschreibt das auch ganz gut, was da so los war. Vermutlich haben wir also fast alle ganz schön viel in diesen Jahren gemacht, worauf wir jetzt nicht unbedingt stolz sind, worüber wir eher schmunzeln oder den Kopf schütteln müssen. Ich habe das definitiv und hoffe, dass meine Kinder nicht so anstrengend werden, wie ich in der Pubertät.

Aber kommen wir zurück zum Thema. In der Pubertät war ich dann also trotz steigender Migränetage ständig auf irgendwelchen Parties, habe mich schon mit 14 in Großraum-Discos geschmuggelt, indem ich nett gelächelt und meine Brüste irgendwie nach oben geschnallt habe. Und meine Lehrer konnten mir schonmal gar nichts sagen – ja, da hatte ich auch sehr viel Stress. Ich bin wirklich nicht stolz auf das Verhalten, was ich da so an den Tag gelegt habe, aber es war damals so wie es eben war und hatte damals auch seine Gründe.

Ich war also auch die Erste, die bei Partys auf den Tischen getanzt hatte und gerne die Lauteste in der Schule.

Es gab tatsächlich sogar Menschen die Angst von mir hatten, weil ich so auf dicke Hose gemacht habe.

 

Es ist schwer, sich das heute vorzustellen, aber das gehört zu meiner Geschichte.

Im Nachhinein ist das aber auch eine super spannende und interessante Entwicklung. Als Kind, als ich eher introvertiert war, bin ich nie die gewesen, die jeder zu seinem Geburtstag einladen musste. Ich war überhaupt nicht unbeliebt, hatte keine schreckliche Mobbing-Erfahrung oder so.

Aber so richtig beliebt war ich eben auch nicht – und so habe ich mich auch gefühlt.

Als ich dann anfing, immer die Lauteste zu sein, die, die macht was sie will, die sich nichts von Autoritätspersonen sagen lässt, die die derbsten Witze reißt und immer bei jedem Spaß (und v.a. bei allem was manchmal nicht ganz so legal ist) dabei ist, da hatte ich plötzlich unzählige Freunde und Bekannte.

Auch wenn das ernsthaft komisch ist, das so auszudrücken:  aber ich würde schon sagen, dass ich in dieser Zeit beliebt war!

Das Learning aus dieser Erfahrung war also unterbewusst, dass die laute, aktive und freche Andrea gut ankommt und die stille, eher zurückhaltende Andrea eher nicht so ganz.

 

Ich war natürlich nicht nur stark extrovertiert, sondern v.a. auch pubertierend. Aber diese Erfahrung setzte sich natürlich trotzdem fest. Viele Jahre hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich Treffen und Partys abgesagt habe. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich früh von Partys gegangen bin, wenn ich einfach keine Lust hatte (Ich hatte das Gefühl, dann langweilig zu sein). Ich hatte Angst meine Freunde zu verlieren und nicht mehr von Interesse zu sein.

Da war eine große Angst, nicht mehr gesehen zu werden.

 

Für meine Gesundheit machen waren natürlich weder die Ängste, noch dieses unbewusst angestrengte, extrovertierte Ich hilfreich.

Es fühlte sich sehr natürlich an, so extrovertiert zu sein. Heute aber glaube ich, dass eine Angst, nicht angenommen zu werden so wie ich wirklich bin (auch mit der ruhigen Seite), dahinter steckte.

Auch heute kann ich mich davon nicht komplett frei machen, denn manchmal kommt diese Angst immer noch auf. Wenn ich zum Beispiel Freitag oder Samstag tatsächlich einfach keinen Bock habe, irgendetwas zu machen, dann ist da manchmal doch noch diese Angst, die kurz um die Ecke lugt.

Aber dieses Extrovertierte: immer Schneller!, Doller!, Lauter! hat sich einfach überhaupt nicht mit meiner Hochsensibilität vertragen, von der ich aber natürlich nie etwas geahnt hatte. Erst im letzten Jahr bin ich so richtig auf den Trichter gekommen, dass ich hochsensibel bin (Oh Wunder, Surprise! 😉 ).

Diese doppelte Überreizung hat natürlich zu noch viel mehr Migräne geführt und dadurch zu noch mehr Zwiespalt: Ich will aber Ich kann nicht!

Das Ergebnis waren viele Jahre, in denen ich gegen meinen Körper und mit vielen Medikamenten gearbeitet habe.

 

Wie ihr vielleicht aus meinen anderen Podcastfolgen (z.B. Krankheit als Identifikation / Raus aus der Opferrolle) wisst, habe ich das in einigen Bereichen getan, weil ich dachte, dass es keine andere Möglichkeit gäbe und nur so hätte ich ein Leben. Ich war wirklich einige Jahre sehr extrovertiert, würde ich behaupten. Aber nach und nach zwang mich mein Körper zur Ruhe und ich habe gemerkt, dass mir diese Art und dieses Leben nicht immer guttun, wie ich es dachte. Es war die erste Zeit wirklich nicht leicht, Dinge abzusagen, nur weil ich keine Lust habe – weil ich doch eigentlich immer überall gern dabei war.

Damals habe ich oft die Migräne vorgeschoben und meist kann sie dann auch tatsächlich.

Aber heute kann ich ganz selbstbewusst sagen, dass ich einfach nicht mehr Lust habe, überall dabei zu sein.

 

Meine Mutter hat mir schon als Jugendliche immer gesagt: Andrea, du musst nicht immer auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen! Heute – wie das oft so ist – kann ich sagen Mama, du hast Recht, das mache ich auch nicht mehr. Stimmt!

Ich bin so ein bisschen wie ein Elektroauto, dass man auch mal in die Garage stellen und länger laden muss, bevor es wieder durch die Straßen düsen kann. Dann können wir auch gern mal ein Rennen fahren, mit Parkour usw. … aber erst einmal in Ruhe laden! Und inzwischen lade ich wirklich lange! Aber ich freue mich und genieße eben auch immer mal wieder größere Runden an tollen Menschen und den Kontakt.

Manchmal nehme ich mich auch in größeren Runden bewußt etwas zurück, was normalerweise gar nicht meine Art ist, weil ich einfach nicht immer die laute Andrea sein muss, um gemocht zu werden.

Viel wichtiger ist, dass ich wahrhaftig und authentisch bin.

 

Und wer mich so mag, der tut es – wer nicht, der eben nicht! Man muss schließlich nicht immer Jedem gefallen – ein großes Learning, an dem ich immer noch arbeite. Außerdem kann sowieso keiner dauerhaft so arbeiten, vielleicht sogar irgendwann Kinder haben und nebenbei noch tausend Freundschaften pflegen. Bei den meisten Leuten reduziert sich das sowieso – und so auch bei mir. Alles andere wäre auch zu viel, für mich auf jeden Fall.

Ich hatte vor längerer Zeit einmal beim MBTI diesen Persönlichkeitstest gemacht und habe jetzt in meiner Coaching-Ausbildung den APAG von Angelika Gulder nochmal gemacht. Das war super super spannend. Ich bin immer noch der selbe Persönlichkeits-Typ, aber früher war ich eindeutig extrovertiert.

Inzwischen bin ich in der Balance bzw. mit einem Punkt mehr introvertiert. Genau so fühlt es sich auch tatsächlich an.

Es fühlt sich so an, als hätte ich es in diesem Bereich geschafft, für mich selbst in Balance zu kommen.

 

Ich höre immer auf mein Inneres und handle danach. Das kann mal laut und dynamisch sein, oder auch einmal sehr ruhig, vorsichtig und zurückgezogen. Ich lese unheimlich gern und bin sehr gern allein und in der Natur ohne dabei immer noch ständig dieses Gefühl zu haben, etwas zu verpassen und überall mit dabeisein zu müssen, weil gerade die Sonne scheint oder es Samstagabend ist. Aber ich liebe es eben auch, auf Festivals zu sein, stundenlang zu lauter Musik zu tanzen und in Gruppen auch gern die Führung zu übernehmen.

Ich nehme mich da einfach voll so an, wie ich gerade in dem Moment bin.

 

Das heißt jetzt nicht, dass für jeden das erstrebenswerte Ziel sein sollte, in Balance zu sein zwischen extro-und introvertiert. Das ist sicher sehr individuell.

Wir sind einfach alle unterschiedlich.

Aber vielleicht ist es für euch auch einmal spannend, zu schauen die ihr im Kindesalter gewesen seid, wie ihr in der Pubertät ward, und wie danach. Was für Gefühle warem vielleicht mit welchem Verhalten verknüpft, vielleicht sogar Belohnungen in Form von Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit. Vielleicht ist bei euch eh alles superklar. Aber da diese Erkenntnis und das Zulassen meiner introvertierten Persönlichkeitsanteile mich sehr viel mehr zu mir selbst und zu meiner Ruhe geführt hat, wollte ich das heute mit euch teilen.

 

Ich hoffe sehr, dass ich euch damit inspirieren und neue Impulse bei euch setzen konnte. Ich freue mich wie immer sehr über euer Feedback, gern unter diesem Blogpost als Kommentar. Oder hinterlasst mir super gern eine 5-Sterne iTunes Bewertung. Ich danke euch von Herzen für alle, die bisher schon da sind. Es stehen so nette Sachen da und ich würde am liebsten immer antworten, aber leider geht das in dem Falle nicht. Aber fühlt euch ganz doll gedrückt, alle die da schon geschrieben haben, für eure unfassbar herzerwärmenden netten Worte. Ich danke euch!

Das gibt mir Mut und Power, das hier weiter zu machen. Es motiviert mich, dass ich anscheinend wirklich Menschen hier erreiche und Menschen Mut machen und sie inspirieren kann und das hält mich hier am Leben! Danke dafür!


Ich wünsche euch einen fantastischen Tag und freue mich sehr, wenn ihr Lust habt, beim nächsten Mal wieder dabeizusein!

Machts gut!

Alles Liebe,

 

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